Das Kompetenzzentrum Natürlicher Klimaschutz (KNK) nahm vom 25. bis 27. September erstmals am Deutschen Naturschutztag (DNT) teil, der in diesem Jahr in Saarbrücken stattfand.
Nicht nur am Infostand und beim Forum zum Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK), sondern auch bei vielen Begegnungen zwischendurch konnten wir vom KNK mit zahlreichen Akteur*innen des Naturschutzes in Deutschland ins Gespräch kommen.
Zentrales Motiv des DNT 2024 war die große Bedeutung des Miteinanders. Die Teilnehmenden riefen in ihrer „Saarbrücker Erklärung“ vor dem Hintergrund der großen Herausforderungen im Umwelt- und Naturschutz zu einem sachlichen Diskurs und einem gesamtgesellschaftlichen Engagement für die Erhaltung unserer natürlichen Lebensgrundlagen auf. Der Natürliche Klimaschutz bot an vielen Stellen Beispiele, wie das gelingen kann.
Das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz im Fokus
Tom Kirschey, Leiter des KNK, berichtete im Forum zum ANK über die Bandbreite der Angebote des Programms. Er stellte die aktuellen Förderungen vor, gab aber auch schon Hinweise auf zukünftige, u.a. zur KlimaWildnis, zur weiteren Moorförderung und zu lokalen Ansprechstellen.
Die ANK-Förderrichtlinien sind darauf ausgerichtet, perspektivisch alle Akteursgruppen in Deutschland bei der Umsetzung von Maßnahmen des Natürlichen Klimaschutzes zu unterstützen. Kirschey: „Die Vielfalt von Förderrichtlinien gründet auf dem Anspruch, dass jede denkbare Konstellation von Akteur*innen – von der Kommune, über den Waldbesitzer und Landwirt bis zur Biologischen Station – die Möglichkeit erhält, Maßnahmen des Natürlichen Klimaschutzes vor Ort umzusetzen.“ Der Austausch bundesweit, aber auch lokal und regional, spiele eine entscheidende Rolle für das Gelingen des Natürlichen Klimaschutzes. Die Bundesländer seien deshalb hier stark eingebunden und können im Rahmen des ANK regionale Vernetzungsstrukturen aufbauen.
In der anschließenden Diskussion mit Mechthild Caspers (Bundesumweltministerium), Susanne Belting (DBU Naturerbe GmbH), Wolfram Güthler (Bayerisches Umweltministerium) und Florian Schöne (Deutscher Naturschutzring) wurde deutlich, dass das ANK als Instrument des Bundes für den Natürlichen Klimaschutz einen Paradigmenwechsel darstellt. Wichtig sei nun, dass alle Akteur*innen das Programm in die Fläche und in die Umsetzung bringen.
Der Natürliche Klimaschutz – Chancen eines starken Miteinanders
Das Thema Natürlicher Klimaschutz spielte an vielen Stellen im DNT eine Rolle. In der "Saarbrücker Erklärung" etwa stellten die DNT-Teilnehmenden heraus, dass die Natur mehr Fläche brauche, auf der sie ihre vielfältigen Leistungen erbringen könne. Sie betonten: „Die aktuellen Anreizinstrumente und Förderprogramme wie das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) sind weiter zu verstetigen, auszubauen und zu entbürokratisieren.“
Aber auch in den Vorträgen und Diskussionen wurde deutlich, dass Naturschutz und Klimaschutz immer stärker zusammen gedacht und auch umgesetzt werden. Dr. Franziska Tanneberger, Leiterin des Greifswald Moor Centrums und diesjährige Preisträgerin des Deutschen Umweltpreises der Deutschen Bundesstiftung Umwelt betonte beispielsweise, dass es für die Moore und das ANK entscheidend sein werde, ob die Flächenbesitzenden und die Landwirte vor Ort mit einbezogen werden. Aus den Interessenvertretungen der Landwirtschaft würden bereits konstruktive Reaktionen kommen. Insbesondere für die Wiedervernässung von Mooren gelte, dass das nur funktionieren kann, wenn es stabile, langfristige Kooperationen auf lokaler und regionaler Ebene gebe.
Diese Bedeutung des Miteinanders war an vielen Stellen beim DNT spürbar. Es gab große Einigkeit, dass Austausch und Kooperationen für ein Gelingen von Natur- und Klimaschutz sehr entscheidend sind – und das nicht nur unter den Aktiven im beruflichen, behördlichen und ehrenamtlichen Naturschutz, sondern auch darüber hinaus. Sabine Riewenherm, Präsidentin des Bundesamts für Naturschutz, betonte: „Der Naturschutz kann aber nur stark sein, wenn wir den nötigen Rückhalt und Zusammenhalt in der Gesellschaft haben. Dafür brauchen wir den Dialog mit allen Bereichen in der Gesellschaft, zum Beispiel mit der Land- und Forstwirtschaft und auch dem Energie- und Verkehrssektor."
Wir vom KNK danken den Gastgeber*innen Petra Berg, Umweltministerin des Saarlands, der Landeshauptstadt Saarbrücken sowie dem DNT-Organisationsteam von Bundesverband Beruflicher Naturschutz, Bundesamt für Naturschutz und Deutscher Naturschutzring für diese gelungene Tagung.