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27.05.2024

Für Stadtnatur und Klimaschutz: ANK-Naturschutzgroßprojekt in Dresden

Dresden setzt sich im ANK-Naturschutzgroßprojekt "DresdenNATUR" für den Schutz und die Förderung von biologischer Vielfalt und Ökosystemleistungen ein und entwickelt Maßnahmen für den Erhalt naturnaher Offenlandflächen

Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat heute in Dresden den Förderbescheid für ein Naturschutzgroßprojekt überreicht, das Gebiete in der Stadt Dresden und am Stadtrand attraktiver macht für Mensch und Natur. Offene Flächen wie Streuobstwiesen, Weiden oder Grünlandbereiche sind unverzichtbar: Sie sind Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten, machen die Städte widerstandsfähiger gegen die Folgen der Klimakrise und bieten den Menschen wertvolle Naherholung. Im ANK-Naturschutzgroßprojekt "DresdenNATUR" setzt sich die Landeshauptstadt Dresden nun für den Schutz und die Förderung von biologischer Vielfalt und Ökosystemleistungen ein und entwickelt Maßnahmen für den Erhalt naturnaher Offenlandflächen. Die Nutzung von Synergieeffekten von Naturschutz, Klimaschutz, Klimaanpassung und Bodenschutz sind dabei Bestandteil des Projektes. Gefördert wird das Vorhaben im Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) durch das Bundesumweltministerium (BMUV) und das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit insgesamt rund 1,35 Millionen Euro. Das dreijährige Projekt stellt außerdem die Weichen für ein geplantes Folgeprojekt.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke: "Uns allen tut es gut, wenn wir uns in der Natur erholen können – gerade, wenn man in der Stadt wohnt. Naturnahe, unversiegelte Flächen, auf denen die Natur sprießen kann, haben nicht nur für die Bevölkerung einen großen Wert; sie sorgen für bessere Luft, kühlen bei Hitze, sie können bei Starkregen besser Wasser aufnehmen und so vor Überschwemmungen schützen. Deshalb brauchen gerade diese Flächen unsere besondere Aufmerksamkeit und Förderung. Und deshalb fördern wir das neue Naturschutzgroßprojekt in Dresden als Modellvorhaben für natürlichen Klimaschutz in Großstädten."

BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm: "Offenlandflächen in der Stadt und auch am Stadtrand sind für die biologische Vielfalt von großem Wert. Sie sind wichtige Lebensräume – nicht nur für viele seltene und geschützte Tier- und Pflanzenarten. Sondern sie sind auch wichtig für das menschliche Wohlbefinden. Naturnahe Kulturlandschaften ermöglichen Naturerleben und Erholung und fördern die Identifikation mit der Stadt, in der wir leben."

HINTERGRUND

Mit der Umsetzung des Naturschutzgroßprojekts als ANK-Modellvorhaben in einer Großstadt soll gezeigt werden, wie Kulturlandschaften so gestaltet werden könnten, dass vorrangig ökologische Anforderungen mit Ansprüchen des Klimaschutzes und der Erholungsnutzung in Einklang gebracht werden können.

Im Projekt wird zunächst ein Pflege- und Entwicklungsplan mit zahlreichen Maßnahmen für Dresden und seine Randgebiete erstellt, die vor allem die Gestaltung von Lebensräumen für Tiere und Pflanzen betreffen – zum Beispiel die Neuschaffung von Streuobstwiesen und Grünland oder die Aufwertung und Pflege von Biotopflächen. In diesem Kontext ist auch eine sozio-ökonomische Studie vorgesehen. Die Maßnahmen sollen in einer zweiten Projektphase ab 2027 im Fördergebiet umgesetzt werden.

Der projektbezogene Planungsraum mit einer Größe von etwa 10.700 Hektar erstreckt sich über insgesamt sieben Schwerpunktgebiete, die der Kulturlandschaft zuzuordnen sind. Im Fokus stehen zum Beispiel weiträumige Auenwiesen an der Elbe sowie Ackerflächen im Norden und Süden Dresdens. Die Gebiete sind trotz zum Teil urbaner und vor allem landwirtschaftlicher Prägung mit einem hohen Naturreichtum ausgestattet. Diese Offenlandbereiche stellen ein vielfältiges Mosaik aus "spontaner" Natur, Resten der Naturlandschaft sowie nutzungsbedingten Agrarflächen dar. Ein wichtiges Ziel von "DresdenNATUR" ist die Entwicklung und Förderung solcher Offenlandbereiche als wichtige Lebens- und Migrationsräume für Tiere und Pflanzen. Berücksichtigt werden soll dabei stets die Besonderheit des Projektgebiets, seine Funktion als eine Nahtstelle von städtischen Räumen und semiurbanen, zumeist landwirtschaftlich geprägten Räumen sowie deren Vernetzung.

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