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LABLUC

Tonaufnahmegerät im Wald

Brauntange als Blue Carbon-Kohlenstoffspeicher bei Helgoland

ANK-Projekt des Monats 12/2025

Zuwendungsempfangende: 

Land Schleswig-Holstein (Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur / Landesamt für Umwelt / MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen)

Projektträger: 

Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG)

Förderprogramm: 

Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz

Maßnahmen: 

Analyse und Bewertung des Kohlenstoffspeicherpotenzials von Braunalgen rund um die Insel Helgoland

Handlungsfelder:

Datenerhebung, Datenauswertung, Monitoring, Modellierung

Laufzeit

01.04.2025 bis 31.03.2029

Verortung

Schleswig-Holstein

Fördervolumen

893.259,07 €

Kurzbeschreibung des Projekts

Ähnlich wie Wälder an Land binden Braunalgenwälder im Meer durch Photosynthese Kohlendioxid und wandeln es in organische Moleküle um. Die Besonderheit der Braunalgen: Sie binden den Kohlenstoff, indem sie große Mengen komplexer Polysaccharide produzieren und freisetzen – insbesondere Fucoidan. Diese Moleküle sind offenbar gegen den Abbau in der Meeresumwelt resistent und binden so große Mengen an Kohlenstoff über Jahrtausende. Vor dem Hintergrund der Klimakrise gewinnt das Verständnis des Beitrags von Fucoidan zur marinen Kohlenstoffbindung zunehmend an wissenschaftlichem und gesellschaftlichem Interesse.

LABLUC – „Kelp [Laminaria spp] u.a. Brauntange als Blue Carbon-Kohlenstoffspeicher bei Helgoland“ – setzt hier an und untersucht das Kohlenstoffbindungspotenzial von Braunalgen auf der Nordseeinsel Helgoland durch eine Kombination aus Feldmessungen von Fucoidan mit Bewertungen der Ausdehnung lokaler Braunalgenwälder. Dabei sollen auch mögliche langfristige Kohlenstoffsenken identifiziert werden, um diese künftig ggf. besser schützen zu können. Helgoland bietet als quasi Punktquelle ein einzigartiges natürliches Labor für diese Untersuchungen, da es die einzigen ausgedehnten Braunalgenpopulationen der deutschen Nordseebucht beherbergt.

Projektziele

Ziel des Projekts ist es, ein Modell zu entwickeln, das das Kohlenstoffspeicherpotenzial von Braunalgen rund um Helgoland quantifiziert. In Zukunft könnte dieses Modell die Bedeutung von Braunalgen für den Natürlichen Klimaschutz erklären und eine wissenschaftliche Grundlage für Schutz- und Wiederherstellungsmaßnahmen bieten. Da die Algenzucht als nachhaltige Quelle für Nahrungsmittel und Rohstoffe weltweit expandiert, wird diese Arbeit international dazu beitragen, das derzeit noch unbekannte Kohlenstoffspeicherpotenzial, das von Algenfarmen ausgeht, zu klären.

Felsklippe mit steiler, schichtiger Struktur an einer grasbewachsenen Küste ragt ins Meer

Maßnahmen

Im Projekt werden die Fucoidan-Exsudationsraten (Abscheidung und Freilassung) für drei Braunalgenarten, die rund um Helgoland reichlich vorkommen, durch In-situ-Inkubationen, d .h. direkt im Meer, bestimmt. Die Umweltstabilität der abgeschiedenen Fucoidane wird durch gezielte Wasser- und Sedimentprobenahmen rund um die Insel bewertet. Die Quantifizierung und molekulare Charakterisierung dieser Fucoidane erfolgt mithilfe hochauflösender Analysetechniken, die durch das Projektteam entwickelt wurden. Parallel dazu wird die Ausdehnung der Braunalgenwälder rund um Helgoland mit hydroakustischen Methoden kartiert. Die Synthese dieser Daten ermöglicht es, ein robustes Modell zu erstellen und das Kohlenstoffspeicherpotenzial dieses einzigartigen Ökosystems zu bewerten.