Naturnaher Wasserhaushalt mit gesunden Flüssen, Seen und Auen
Das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) sieht Fördermittel für die Stärkung des naturnahen Wasserhaushalts in Deutschland vor. Das beinhaltet sowohl die Wiederherstellung von Flüssen, Seen und Auen also auch die Stärkung des Wasserrückhalts in der Landschaft. Das Kompetenzzentrum Natürlicher Klimaschutz (KNK) informiert zu entsprechenden Förderprogrammen und berät zu fachlichen Fragen.
Wasser ist die Grundlage für funktionierenden natürlichen Klimaschutz: Wo Moore, Wälder und Böden austrocknen, verlieren sie ihre Fähigkeit, Kohlenstoff zu binden. Mit zunehmend extremeren Dürreperioden und Starkregenereignisse, ist ein intakter Wasserhaushalt und die Fähigkeit von Landschaften Wasser zu speichern und abzugeben wichtiger denn je.
Intakte und abwechslungsreiche Flüsse und Seen unterstützen die biologische Vielfalt. Zusammen mit ihren Auen bieten Fließgewässer Lebensräume für viele Tier- und Pflanzenarten. Zugleich filtern Auen das Oberflächenwasser und halten es in der Landschaft. Als Rückhalteräume sind sie zudem wichtig für den vorbeugenden Hochwasserschutz. In Städten tragen Flüsse und Seen als „blaue Infrastruktur“ zur Verdunstung und damit zu lokaler Abkühlung bei, und unterstützen zum Beispiel die Luftzirkulation.

Wie steht es um den Wasserhaushalt in den Landschaften?
Bis in das 20. Jahrhundert hinein war eine zentrale Aufgabe der Wasserwirtschaft in Deutschland, Feuchtgebiete wie Auen als landwirtschaftliche und Siedlungsfläche nutzbar zu machen. Dazu wurden Feuchtgebiete mit Entwässerungsgräben durchzogen, Flüsse begradigt und von den angrenzenden Auengebieten abgeschnitten.
Als Ergebnis der systematischen Entwässerung hat Deutschland in den letzten 20 Jahren etwa 15 Billionen Liter Grundwasser verloren – das entspricht dem Wasserverbrauch Berlins über 120 Jahre.
Eine funktionierende Wasserversorgung und gesunde Gewässer benötigen allerdings stabile Grundwasserstände.
Welche Maßnahmen stärken den naturnahen Wasserhaushalt?
Ein naturnaher Wasserhaushalt und Natürlicher Klimaschutz sind eng miteinander verbunden. Zudem muss die wasserwirtschaftliche Infrastruktur an die Auswirkungen des Klimawandels angepasst werden.
Maßnahmen um dies zu erreichen sind z.B. Wiederanbindung von Auen und Förderung der eigendynamischen Entwicklung von Gewässern. Rückhaltende Bodenbewirtschaftung fördert flächendeckende Versickerung und reduziert den Eintrag von Nährstoffen und Chemikalien in die Gewässer. Blaue Infrastruktur in der Stadtplanung sorgt für kühlere Temperaturen während Hitzeperioden.
Das Kompetenzzentrum Natürlicher Klimaschutz informiert zu passenden Förderprogrammen und unterstützt das Engagement interessierter Akteur*innen durch Beratung, Veranstaltungen und Publikationen.