Copyright: Christiane Schäfer
Christiane Schäfer leitet gemeinsam mit Theresa Dahlem das Regionalbüro für Natürlichen Klimaschutz in Rheinland-Pfalz. Im Interview geht sie auf konkrete Aufgaben, die Schwerpunkte in ihrer Arbeit sowie die Ziele in den kommenden Jahren ein.
Christiane Schäfer hat Ernährungswissenschaften studiert und ist seit 2006 beim Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz beschäftigt. Nach ihrem Start im Verbraucherschutzreferat wechselte sie in die Position der Referentin für Ernährungspolitik und übernahm 2022 die Stelle der Grundsatzreferentin Naturschutz.
Welche zentralen Aufgaben sehen Sie für das Regionalbüro in Rheinland-Pfalz?
Unsere erste wichtige Aufgabe ist eine umfassende Bestandsaufnahme der bestehenden Beratungsangebote und Informationsformate sowie die Vernetzung. Wir möchten mit allen Kolleg*innen in den Verwaltungen, Universitäten, Verbänden und Initiativen in den Austausch gehen, die mit dem Thema Natürlicher Klimaschutz zu tun haben. Dazu zählen die Energieagentur, das Rheinland-Pfalz Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen, die Kommunalberatung des Innenministeriums, die Landwirtschaftsberatung, die nachgeordneten Naturschutzbehörden, um nur einige zu nennen. Uns ist es äußerst wichtig, alle mit ins Boot zu holen und keine Parallelstrukturen aufzubauen. Wir möchten mit unserem späteren Beratungsangebot bestehende Lücken füllen und Hilfsangebote dort machen, wo sie gebraucht werden. Darüber hinaus betreiben wir in der derzeitigen Aufbauphase Öffentlichkeitsarbeit im Land und auch im politischen Raum für das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz.
Vor welchen Herausforderungen stehen Sie und welche Schwerpunkte möchten Sie bei den Handlungsfeldern des ANK setzen?
Eine der größten Herausforderungen in Rheinland-Pfalz ist die dünne Personaldecke in den Verwaltungen. Daher haben wir uns entschieden, in unserem Regionalbüro mit einer Stelle im Fördermanagement einen Schwerpunkt auf die Förderberatung zu setzen. Wir möchten besonders die Kommunen unterstützen, die auch unter Personalknappheit leiden, vom Förderangebot des ANK Gebrauch zu machen. Hierfür kooperieren wir mit der bestehenden Beratung im Bereich Klimaschutz und Klimawandelanpassung.
Als waldreichstes Bundesland liegt naturgemäß auch ein Schwerpunkt auf den Waldflächen und der Kooperation mit den Forstämtern. Durch die gute Beratung konnte Rheinland-Pfalz einen Anteil an den Fördermitteln für klimaangepasstes Waldmanagement von bundesweit 26 Prozent erreichen.
Im Bereich der Landwirtschaft möchten wir gerne die angekündigte Förderung zu Hecken und Agroforst gut nutzen. Allerdings müssen wir hierfür erst noch Grundlagen schaffen.
Welche Ziele möchten Sie in den nächsten drei Jahren mit der Arbeit des Regionalbüros erreichen?
Unser übergeordnetes Ziel ist es, möglichst viele Maßnahmen des Natürlichen Klimaschutzes in Rheinland-Pfalz umzusetzen. Das ANK ist für uns als kleines Bundesland eine große Chance, den Natürlichen Klimaschutz voranzubringen und damit auch die Ziele der Wiederherstellungsverordnung zu verfolgen. Daher ist eine Verstetigung des ANK für uns sehr wichtig.
Das ANK mit seinen Förderprogrammen ist für uns zudem ein entscheidendes Instrument, um die Kommunen an den Klimawandel anzupassen. Hierzu bauen die Kolleg*innen vom Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen im Rahmen des Kommunalen Klimapakts Rheinland-Pfalz derzeit wichtige Beratungs- und Vernetzungsstrukturen auf, die wir als Regionalbüro mit Synergien zum Thema Naturschutz gut ergänzen können.
Zum Regionalbüro
Am 15. März 2025 hat das Regionalbüro für Natürlichen Klimaschutz in Rheinland-Pfalz seine Arbeit aufgenommen. Es ist beim Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz angesiedelt. Als eines von derzeit 13 Regionalbüros in Deutschland bringt es das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) des Bundesumweltministeriums in die Fläche.