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Dr. Almut Mrotzek ist Leiterin der MoorAgentur Mecklenburg-Vorpommern.
Die MoorAgentur MV ist im Frühjahr 2024 gestartet – mit einer Förderung aus dem ANK. Was will die MoorAgentur für den Natürlichen Klimaschutz tun?
Wir möchten dazu beitragen, dass durch wiedervernässte Moore Treibhausgas-Emissionen eingespart werden und die Kohlenstoff-Speicherung in den Mooren durch die angehobenen Wasserstände wieder möglich wird. Als Ansprechstelle rund um das Thema Moore in Mecklenburg-Vorpommern, deren Wiedervernässung und die nasse Landnutzung (Paludikultur) steht bei uns die Unterstützung der verschiedenen Akteur*innen im Mittelpunkt der Arbeit. Wir ermutigen sie, sich an die Wiedervernässung von Mooren heranzuwagen, begleiten sie in ihren Projekten und helfen bei Schwierigkeiten.
Die MoorAgentur MV ist in Deutschland bislang einzigartig. Aus welcher Situation heraus ist die Idee hierfür entstanden?
Unser Bundesland will 2040 klimaneutral sein. Fast 40 Prozent der Treibhausgas-Emissionen stammen aus entwässerten Mooren, deren Wiedervernässung ist daher ein wichtiger Schritt. Es entstand schon vor längerer Zeit die Idee zu einer Institution, die sich um die Belange der beteiligten Personen kümmert. Wir haben in den vergangenen 30 Jahren schon viele Erfahrungen bei Projekten zur Wiedervernässung von etwa 30.000 Hektar Moorflächen gesammelt. Das sind aber erst zwölf Prozent der Gesamt-Moorfläche in Mecklenburg-Vorpommern. Es gibt also noch viel zu tun. Die Erkenntnisse aus der MoorAgentur werden wir anderen Bundesländern zur Verfügung stellen.
Was sind aus Ihrer Perspektive die größten Chancen und Hindernisse für die Wiederherstellung von Mooren?
Mit der Anhebung der Wasserstände in der Landschaft ist es allein nicht getan. Nur einige Moorflächen sollen der Natur übergeben werden. Für andere besteht die Möglichkeit einer nassen Bewirtschaftung mit dem Ziel, die produzierte Biomasse sinnvoll zu nutzen. Jetzt kommt es darauf an, Wertschöpfungsketten zu etablieren und auszubauen, damit die Produktion auch wirtschaftlich einen Sinn ergibt.
Wiedervernässte Moore als Klimaschutzmaßnahme haben eine große Bedeutung für die Gesellschaft. Für Eigentümer*innen und Bewirtschafter*innen braucht es politische Weichenstellungen, die zur Honorierung dieser wichtigen Leistungen führen.